Auf dieser Seite möchten wir Sie einladen, uns bei unserem Erasmus+ Projekt der Bauabteilung zu folgen.
Im siebenbürgischen Teil Rumäniens am Fuße der Karparten kümmern sich unsere Zimmerer um den Erhalt der Kirchenburgen, dem Vermächtnis der Siebenbürger Sachsen.
Die Kirchenburgen in Siebenbürgen sind bedeutsame Zeugen der christlichen Kulturgeschichte in Europa. Seit Jahrhunderten sind sie Ausdruck der protestantischen Identität der Siebenbürger Sachsen in Rumänien. Die Kirche als Sakralgebäude und gleichzeitig als Schutz vor feindlichen Angriffen, diese Doppelfunktion der Wehrkirchen fand in den mittelalterlichen Kirchenburgen Siebenbürgens ihre architektonisch beeindruckendste Darstellung.
Auch in den Jahrzehnten unter kommunistischer Herrschaft bewahrten die Siebenbürger Sachsen die Kirchenburgen als Symbol ihrer über 800 jährigen Identität. Doch die politisch unsicheren Jahre nach der Grenzöffnung führten zu einem Exodus. Zu wenige Gemeindemitglieder, meist ältere Menschen, blieben zurück, um die Kirchenburgen zu erhalten. Dadurch sind die Kirchenburgen nun vom Verfall bedroht.
Die Evangelische Kirche Siebenbürgens möchte ihren Gemeinden auch mit Hilfe der Kirchenburgen neue Perspektiven geben. Mit ihren Nebengebäuden könnten sie als Dorfgemeinschaftszentren zur Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen beitragen und als Unterkunft für Gastgruppen und touristische Wertschöpfung in den Dörfern ermöglichen. Und die Evangelische Kirche in Rumänien steht nicht allein. Mit deutscher Hilfe wurden die entstandenen Schäden erfasst und erste Schritte zur Sicherung der Bausubstanz unternommen.
Der Erhalt und die teilweise Umnutzung der Kirchenburgen erfordern große Anstrengungen, bei denen wir, mit unserer kompetenten Ausbildung wichtige Hilfestellung leisten können. Seit 2010 führt die Theodor-Frey Schule Auslandsaufenthalte für unsere Zimmererlehrlinge in Rumänien durch.
Das erste Projekt fand 2012 in Frauendorf. bieten deutsche Handwerker Sommerkurse in verschiedenen Berufen des Bauhandwerks in Pretai/Brateiu an. Kursteilnehmer sind Siebenbürger Sachsen, Rumänen und Roma. Da die Sachsen Deutsch sprechen, gab es von Anfang an keine Verständigungsprobleme. Gemäß der Anforderungen der dualen Ausbildung wird den Teilnehmern das praktische Handwerk und entsprechende theoretische Grundlagen vermittelt. Dabei lernen sie insbesondere den Wert der historischen Gebäude schätzen.