„Ich sehe Wasser, was du nicht siehst“

„Ich sehe Wasser, was du nicht siehst“

eine Projektarbeit von 3 Schülerinnen der Klasse BK2W

Wir sind drei Schülerinnen aus dem Bildungszweig BK2W und beschäftigen uns aufgrund unserer Projektarbeit „Ich sehe Wasser, was du nicht siehst“ mit dem Thema Virtueller-Wasserverbrauch. Virtueller Wasserverbrauch ist das Wasser, welches in der Herstellung/Produktion von Konsumgütern verbraucht und verschmutzt wird. Hierzu haben wir uns insbesondere mit der Textilherstellung auseinander gesetzt. Für ein Baumwolle T-Shirt wird im Durchschnitt 2.495Liter Wasser verbraucht, das entspricht ungefähr 16 Badewannen.

Bei unserer Recherche sind wir auf ein Startup-Unternehmen namens Wijld gestoßen, welches mithilfe von Holzfasern T-Shirts herstellt. Diese Firma wirbt unter anderem damit, c.a 1000 Liter Wasser pro T-Shirt zu sparen. Dies hat natürlich unser Interesse geweckt woraufhin wir die Firma angeschrieben haben, mit der Bitte, uns ein paar Fragen bezüglich ihres Wasserverbrauchs zu beantworten. Besonders interessiert hat uns dabei:

1. Wie viel Wasser verbraucht das Unternehmen in der Produktion für ein T-Shirt?

Wijld: Wir möchten euch den Verbrauch und die Nutzung am Beispiel eines Kilogramms Holzfasern darstellen, so bekommt man ein übersichtlicheres und messbareres Bild. Wir hoffen, das ist in Ordnung für euch! Um 1 kg Holzfasern herstellen zu können, werden bei uns 20l Prozesswasser und 243l Kühlwasser benötigt. Hinzu kommt, dass der größte Teil des Wasserverbrauchs in der Produktion unserer Fasern lediglich für Kühlzwecke benutzt und unbelastet in die Oberflächengewässer zurückgeführt wird.

2. Wird durch den Färbungsprozess Wasser verunreinigt oder ist dieser Vorgang schonend für die Umwelt?

Wijld: Es ist ein umweltschonender Vorgang. Unsere Kleidung wird mit zertifizierten Farben gefärbt, die Ökotex entsprechen. Dadurch, dass wir in der EU – genauer in Portugal – fertigen, greifen zudem die gesetzlichen Bestimmungen, die zusätzlich darür sorgen, dass sowohl die Umwelt als auch die Mitarbeiter geschützt werden.

3 .Verliert das T-shirt schnell wieder an Farbe ?

Wijld: Nein. Wir haben jede Farbe ausführlich getestet und auch bei neuen Farben schauen wir immer wieder wie sich die Farbe nach der Wäsche verhält. Es ist uns sehr wichtig, ökologisch vertretbare Farbe zu nutzen, die gleichzeitig auch langlebig ist.
Auch haben wir rein natürliche Färbemittel bereits getestet. Leider entsprechen diese zumindestens bis dato noch nicht den Standards und Ansprüchen von uns und den Verbrauchen, was bedeutet, dass ein Ausfärben sowie ein ungleichmäßiges Farbbild die Folge ist.

4. Wie viel Wasser wird durch die Herstellung verschmutzt? Und welche Maßnahmen bzw. Verfahren nutzen Sie um diese wieder aufzubereiten?

Wijld: Wie bereits in der ersten Frage angesprochen, wird der größte Teil des genutzten Wassers
unbelastet in die Oberflächengewässer zurückgeführt. Dadurch, dass bei der Fasergewinnung keinerlei Chemie benötigt wird, kommt es zu keiner gefährlichen Verschmutzung. Unser Lösemittel – organisch, umweltfreundliches N-Methylmorpholin-N-oxid (NMMO) – kann immer wieder recycelt werden, da es aufgrund des guten Wasser-Mischvermögens sehr leicht aus der Faser wieder entfernt werden kann. Deswegen kann das organische Lösungsmittel im geschlossenen Stoffkreislauf auch immer wieder verwendet werden. Das macht die Fasergewinnung sehr umweltschonend und wertvolle Ressourcen werden eingespart.

Unser Fazit:
Es ist wirklich überraschend wie groß der Unterschied des Virtuellen-Wassers zwischen herkömmlichen Baumwolle Shirts und Holzfaser T-Shirts ist. Wir selbst waren wirklich überzeugt von dem Unternehmen und deren Wassereinsparung. Daran sieht man, dass Wassersparen in der Textilherstellung sehr wohl möglich ist und man einfach jemanden braucht, der sich engagiert und für die Umwelt Interessiert. Würden sich alle Hersteller mit den Auswirkungen auseinandersetzten hätten wir vielleicht nicht das Problem einer zukünftigen (auch uns betreffenden) Wasserkriese. Wijld hat gezeigt wie es geht und geht mit gutem Beispiel voran! Jetzt sind die anderen Hersteller an der Reihe um sich ein Beispiel zu nehmen und ihre Herstellungsprozesse zu verbessern.

Autoren: Jasmin Schumacher, Chantal Katona, Ronja Zielonka